1. Die Legende von Iskanderkul und Alexander der Große
Iskanderkul, ein atemberaubender Bergsee in Tadschikistan, ist nach Alexander dem Großen (bekannt als Iskander in Persisch) benannt. Der Legende nach durchquerte Alexanders Armee diese Region und er baute einen Damm, um ein rebellisches Dorf zu überfluten, das sich weigerte, seiner Herrschaft zu unterwerfen. Die Dorfbewohner starben, und ihre Schreie sollen nachts im Wind über dem See nachhallen.
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2. Die Geschichte von Rustam und Sohrab (Shahnameh-Einfluss)
Rustam, ein legendärer persischer Krieger, ist eine Schlüsselfigur in der tadschikischen Folklore aufgrund der tiefen Verbindung des Landes mit der persischen Kultur. In einer tragischen Geschichte aus dem Shahnameh (persisches Epos) kämpft Rustam unwissentlich und tötet seinen eigenen Sohn, Sohrab, im Kampf. Die Geschichte spiegelt Themen des Schicksals, des Heldentums und tragischer Missverständnisse wider, die in der zentralasiatischen Mythologie üblich sind.
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3. Der siebenköpfige Drache des Pamirs
Eine einheimische tadschikische Legende erzählt von einem furchterregenden siebenköpfigen Drachen, der die Dörfer in den Pamir-Bergen terrorisierte. Ein mutiger junger Mann, bewaffnet mit einem magischen Schwert, wurde ausgewählt, um das Tier zu bekämpfen. Bei jedem Schlag wurde ein Kopf abgeschnitten, aber der Drache wurde nur stärker. Schließlich entdeckte der junge Krieger, dass er das Herz des Drachen durchbohren musste, um es zu besiegen. Diese Geschichte symbolisiert den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.
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4. Die schlafenden Ritter der Fannenberge
Der Volksmund besagt, dass eine Gruppe von heldenhaften Rittern einst die Täler Tadschikistans vor den Eindringlingen verteidigte. Als ihre Aufgabe abgeschlossen war, legte eine göttliche Kraft sie in die Höhlen der Fan-Berge in einen tiefen Schlaf. Es heißt, dass in Zeiten großer Not die Ritter erwachen und sich erheben werden, um das Land wieder zu schützen.
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5. Die verborgene Stadt der Samaniden
Einige Legenden erzählen von einer versteckten Stadt, die von der Samanid-Dynastie erbaut wurde, einem der größten persischen Reiche, die Zentralasien regierten. Die Stadt, gefüllt mit Gold und Wissen, soll unter dem Sand der Wüsten von Tadschikistan begraben sein. Viele Entdecker haben danach gesucht, weil sie glauben, dass es ein verlorenes Zentrum der Weisheit und des Reichtums ist.
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6. Der Geist des Zeravshan-Flusses
Der Zeravshan-Fluss, was “Streuer von Gold” bedeutet, hat eine mystische Aura in der tadschikischen Folklore. Es wird angenommen, dass ein Schutzgeist in seinen Gewässern wohnt, der diejenigen schützt, die Respekt zeigen, aber diejenigen bestraft, die ihn verschmutzen oder misshandeln. Manche sagen, dass während des Vollmonds eine goldene Frau am Fluss erscheint und ein altes Lied singt.
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7. Der weiße Falke des Sieges
Ein legendärer weißer Falke soll Glück und Wohlstand für diejenigen bringen, die ihn in den Himmeln von Tadschikistan sehen. Krieger und Führer der Vergangenheit beteten vor dem Kampf zum Geist des Falken, weil sie glaubten, es sei ein Zeichen göttlicher Gunst. Heute wird der Vogel manchmal als nationales Symbol für Stärke und Widerstandsfähigkeit angesehen.
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Diese Legenden spiegeln das reiche kulturelle Erbe Tadschikistans wider, das von persischen, türkischen und islamischen Traditionen beeinflusst wurde.