Eine Hochzeit ist eines der wichtigsten Ereignisse im Leben jeder Nation, und nach der Tradition des usbekischen Volkes wird die Hochzeit großartig, geräuschvoll und fröhlich gefeiert. Auf usbekischen Hochzeiten sind immer viele Leute. Die Vorbereitung auf die Hochzeit erfolgt in mehreren Schritten.
Matchmaking und Verlobung (Fatiha-tui)
Usbeken nehmen die Wahl einer Braut sehr ernst. In einer traditionellen usbekischen Familie sind Frauen auf der Suche nach einer Braut: die Mutter des zukünftigen Bräutigams, Großmutter oder Schwestern, manchmal sogar Nachbarn. Der Bräutigam kann auch eine Braut finden, aber seine Wahl muss von den Eltern genehmigt werden.
Bei der Auswahl einer Braut achten die Eltern auf das Wohlergehen der Familie der potenziellen Braut, den sozialen Status, die Ausbildung und die Erziehung des Mädchens. Die Meinung anderer über die Eltern des Mädchens ist auch für zukünftige Verwandte sehr wichtig.
Nach Auswahl eines geeigneten Kandidaten findet das Matchmaking statt. An dem im Voraus mit den Eltern der Braut vereinbarten Tag gehen Heiratsvermittler zum Haus der Braut, um die Gastfreundschaft und Sauberkeit des Mädchens zu bewerten und ihre Fähigkeit zu prüfen, einen Haushalt zu führen.
Nach gegenseitigem Einverständnis wird in Anwesenheit von Verwandten seitens des Brautpaares die Zeremonie “non sindirish” (Brotbrechen) durchgeführt, die die Ernsthaftigkeit der Absichten beider Seiten symbolisiert. Von diesem Moment an, gilt das Mädchen als verlobt.
Nikoh-tui
Die Hochzeit beginnt mit einem Morgenpilaf, der im Haus des Bräutigams zubereitet wird. Pilaw wird den Verwandten des Bräutigams serviert, und ein Teil davon wird als Zeichen der Dankbarkeit und Glückwünsche zum Haus der Braut geschickt. Junge Leute tragen “Sarpo” – nationale Hochzeitskleidung, aber heutzutage tragen junge Bräute sehr oft, weiße Brautkleider und der Bräutigam Anzüge.
Die Registrierung der Ehe erfolgt in zwei Formen: Die erste “Khutbai Nikoh” ist, wenn der Imam eine Hochzeitszeremonie vor Gott durchführt, und die zweite ist die offizielle Registrierung der Ehe beim Standesamt.
Nach dem “Khutbai Nikoh” verlässt die Braut ihre Eltern und den Familienherd und geht in Begleitung von Freunden zum Haus des Bräutigams.
Der Spaß beginnt im Haus des Bräutigams, wo Gäste eingeladen sind.
Am Ende der Hochzeit findet eine weitere Zeremonie statt – das Lösegeld der Braut. Ein Freund der Braut “Yanga” – hilft der Braut, sich im Zimmer des Brautpaares umzuziehen, wo sich die Braut hinter einem Vorhang (Gushanga) versteckt. Der Bräutigam betritt in Begleitung von Freunden das Zimmer und kauft die Braut von “Yanga”. Danach können sie zusammen bleiben.
Früh am nächsten Morgen muss die Braut eine weitere Zeremonie “Kelin salom” (Begrüßung der Braut) durchlaufen. Die junge Frau sollte die Eltern, Verwandten und alle versammelten Gäste des Bräutigams begrüßen, sich tief in der Taille verbeugen und ihr wiederum Geschenke überreichen und ihr gratulieren.
