Die Ruinenmoschee Seyit Dzhemaleddin (auch Seyit Dzhemaleddin geschrieben) ist eine historische Moschee in der Stadt Anau, etwa 12 Kilometer südöstlich von Aschgabat. Obwohl ein Großteil der Struktur heute in Trümmern liegt, ist sie von großer historischer, religiöser und kultureller Bedeutung.
Die ursprünglich 1456 erbaute Moschee ist ein schönes Beispiel timuridischer Architektur, die persische und zentralasiatische Stile vereint. Es wurde von Abul Qasim Babur, dem timuridischen Herrscher der Region, in Auftrag gegeben, der das Andenken seines verstorbenen Vaters Seyit Jemaleddin, einer einflussreichen religiösen Persönlichkeit, ehren wollte. Es sollte nicht nur als Moschee, sondern auch als Mausoleum dienen, in dem sich das Grab von Seyit Dzhemaleddin befinden sollte.
Dekorative Fliesen und komplizierte Muster bedecken die Wände und den Eingang.
Einzigartige Schnitzereien und Inschriften auf Steinoberflächen, darunter auch Tiermotive. Besonders berühmt ist die ungewöhnliche Darstellung zweier gegensätzlicher Drachen am Eingang der Moschee – ein seltenes Merkmal in der islamischen Kunst, wo Tierdarstellungen untypisch sind.
Allerdings erlitt das Bauwerk im Laufe der Jahrhunderte aufgrund von Erdbeben und mangelnder Instandhaltung Schäden. Die schwersten Schäden ereigneten sich während des Erdbebens in Aschgabat im Jahr 1948, das große Teile der Umgebung, darunter auch die Moschee, verwüstete.